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Jürgen Weltzer : Ideen + Konzepte

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In meinem Blog finden Sie in erster Linie Dinge, die mir aufgefallen sind und über die ich lästere, die ich gut finde oder die ich kommentiere. In jedem Fall sind immer Tipps und Tricks, Interessantes, Nachdenkliches, Sinnvolles und Un-sinniges zu den Themen Mentaltraining, Zeitmanagement, Zielerreichung und Marketing/Werbung dabei. Denn aus jeder Situation kann man was für sich lernen. Wenn man will.

Schutz vor Werbeanrufen reicht nicht - oder: der entmündigte Bürger

Schluss mit schlampigen Gesetzen

Meine Frau hat Ohren. Als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, habe ich sie einfach angesprochen. Eine Erlaubnis dazu hatte ich nicht. Daraus ist eine wunderbare Beziehung entstanden. Wären die Ohren ein Telefon und ich hätte sie angerufen, hätte ich mich strafbar gemacht. Werbeanrufe ohne vorherige Einwilligung sind nämlich verboten. Selbst wenn sie mir ihre Telefonnummer freiwillig gegeben hätte, dürfte ich das nicht als Einwilligung interpretieren. So steht es im Gesetz.
Kein Wunder boomen die Online-Partnervermittlungen. Andererseits darf jeder dahergelaufene Hanswurst auf meine Klingel drücken und mich dadurch von der Arbeit abhalten. Da müsste doch schnellstens ein Gesetz her, das Klingeln ohne vorherige Genehmigung unter Strafe stellt, oder? Und wenn ich durch die Fußgängerzonen schlendere, darf mir auch jeder von seinem Anliegen erzählen. Noch eine Gesetzeslücke. Und wenn mir mein Nachbar ein fröhliches "Grüß Gott" entgegenruft, woher weiß der denn, dass ich nicht Hindu bin und seinen Gott nicht grüßen möchte? Also sollte es auch gegen unverlangtes Grüßen ein Gesetz geben. In meinem Briefkasten stecken auch lauter Schreiben, die ich gar nicht wollte. Vom Pizzaservice, von Telekommunikationsanbietern, von Banken, Weihnachtskarten und was weiß ich noch alles. Warum dürfen die das? Ich finde, dieses Gesetz ist schlampig und unvollkommen, gar nicht richtig deutsch, da könnte man verbotsmäßig noch viel mehr draufpacken.

Man stelle sich vor, dieser Traum würde wahr. Deutsche Gesetze hätten es ermöglicht. Oh diese Stille: keine Werbung, kein Marktschreier, keine Verkäufer, keine Unterschriftensammler, keine unverlangte Post. Kombinierte man das mit einem Gesetz gegen visuelle Aufdringlichkeit und verböte man noch die ganze Plakat-usw.-Werbung, wie angenehm wäre das. Endlich Ruhe, keine Störung. Und die Regierung nähme noch ein paar Kredite mehr auf und schickte alle Unternehmer, die ihre Produkte nicht mehr anbieten dürften, samt ihren Angestellten in Rente. Es wäre in still in Deutschland und alle würden zufrieden die Zipfelmützen ihrer Gartenzwerge polieren ...

Und der nicht entmündigte Rest der Menschheit kann derweil lernen, wie man in 2 Sekunden einen unerwünschten Anrufer los wird (auflegen), wie man sich Ruhe beim Arbeiten verschafft (E-Mail-Programm und Telefon ausschalten) und wie man E-Mails sortiert (Filter setzen). Und beim abendlichen Bummel durch die Fußgängerzone lassen sie sich anquatschen und nehmen an einer Straßenbefragung teil, Thema: haben die Deutschen wirklich keine anderen Probleme?
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