Jürgen Weltzer : Ideen + Konzepte

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Willkommen bei Weltzers Info-Brief 32

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In diesem Newsletter geht es um folgende Themen

- Die Perfektionsfalle
- Was Goo...gle alles über Sie weiß


Verehrte Leserin, verehrter Leser,

sind Sie ein perfekter Mensch? Perfekt im Beruf, in der Beziehung, im Sport? Wann haben Sie das letzte Mal etwas wirklich perfektes gesehen oder erlebt, und sei es nur „das perfekte Wiener Schnitzel“? Gibt es einen perfekten Baum, eine perfekte Rose? Einen perfekten Holunderbusch? Einen perfekten Hund? Gibt es überhaupt etwas perfektes? Was ist Perfektion? Ich habe mal im Brockhaus nachgeschlagen: Perfektion = Vollkommenheit, höchste Vollendung.

Und wer, bitteschön, definiert, was „höchste Vollendung“ ist? Das ist doch für jeden etwas anderes, für einen barfußlaufenden Ökoaktivisten ist ein perfektes Grün doch etwas völlig anderes, als für einen Golfer mit langen Socken, oder? Und warum laufen wir dann trotzdem ständig in die

Perfektionismusfalle?


Ich schreibe das aus aktuellem Anlass, weil ich festgestellt habe, dass ich mal wieder selber drinstecke ... Da bringe ich in Coachings und Seminaren Menschen bei, was die Perfektionismusfalle bewirkt und wie man sie vermeidet - und kaum arbeite ich an Dingen für mich selber, rutsche ich selbst hinein. Ich möchte regelmäßig Blogeinträge und Newsletter schreiben und Nutzen bieten, Akquisition betreiben usw. Und das soll - natürlich - alles perfekt sein, was dann dazu führt, dass die Dinge eben nicht fertiggestellt werden, sondern dauernd dran rumoptimiert wird ... Ich denke, Sie kennen das.

Was steckt dahinter?
Als allererstes steckt das menschliche Bedürfnis nach Anerkennung dahinter. Wir wollen anderen gefallen. Wir möchten gelobt werden. Wir möchten geliebt werden. Das ist übrigens auch bei den ganz harten und taffen Jungs und Mädels so, die immer sagen, dass sie das ganz und gar nicht brauchen ...

Dann ist da noch der Wunsch nach Erfolg. Wir möchten mit dem was wir tun ja schließlich erfolgreich sein, das heißt, das Ziel erreichen, das wir uns vorgenommen haben. Daher wollen wir alles perfekt vorbereiten und umsetzen ...

Und dann ist da die Angst zu Versagen. Wobei man sich sehr schwer damit tut, diese Angst vor sich selbst zuzugeben. Aber es ist genau diese Angst, die uns zu immer „noch perfekteren“ Vorbereitungen führt - und uns schlussendlich nur daran hindert, es endlich zu tun.

Genau so stark ist die Angst vor Ablehnung. Da sitzt einem die Traumfrau in der S-Bahn gegenüber - und aus Angst vor Ablehnung (vor einem Korb) überlegt man so lange, was man jetzt am Besten zu ihr sagt (der perfekte Spruch), um eben nicht abgelehnt zu werden ... bis sie aufsteht und aussteigt. (Diese Angst hindert übrigens auch viele „Verkäufer“ daran, die Abschlussfrage zu stellen.)

Die Liebe zum Detail ist auch nicht zu verachten ... Schließlich macht es mir ja auch Spaß, wenn ich nach Stunden oder Tagen diesen einen Satz wirklich perfekt hinbekommen habe. Da wird hier ein Wörtchen geändert und dort eine andere Formulierung verwendet ... oder nach einem seltenen Wörtlein gesucht, von dem ich zwar weiß, dass es existiert, es mir aber im Moment nicht einfällt usw. Sie kennen genug Beispiele aus Ihrer eigenen Arbeit.

Wie kommen wir da raus?
Vielleicht haben Sie gerade gedacht, dass „eigentlich“ „Erfolg und Anerkennung“ das Gleiche seien, wie „Versagen und Ablehnung“. Streichen Sie das Wörtchen „eigentlich“ (das sollten Sie sowieso aus Ihrem Wortschatz entfernen, aber das ist ein anderes Thema ...) und sehen Sie es als die beiden Seiten derselben Medaille. Welche Seite liegt bei Ihnen gerade oben? Der Wunsch oder die Angst? Im Grunde spielt es keine Rolle, da wir im Bild der Medaille nämlich genau das Problem definiert haben ... und damit auch die Lösung kennen: Lösen Sie sich von der Vorstellung, dass es nur diese beiden Seiten (der Medaille) gibt. Stellen Sie sich vor, Sie hätten genauso viele Münzen, wie Onkel Dagobert in seinem Geldspeicher. Wie viele liegen da mit welcher Seite oben? Es gibt unzählige Variationen zwischen Anerkennung und Ablehnung, zwischen Erfolg und Versagen.

Sie werden es niemals jedem Recht machen können. Sie werden niemals etwas erschaffen oder leisten, von dem alle sagen, es sei perfekt. Sie können niemals komplett versagen, im Gegenteil bietet Ihnen jedes sogenannte Scheitern die Möglichkeit, dazu zu lernen und zu wachsen. Sehen Sie das Erreichte nicht als Erfolg oder Misserfolg, sondern als Ergebnis. Und wenn das Ergebnis eben nicht so ist, wie ich es mir vorgestellt habe, dann ändere ich etwas. Entscheidend dabei ist, dass ich nur ein Ergebnis erhalte, wenn ich Dinge tue. Nicht, wenn ich sie nur vorbereite.

Sie können nur ein Ergebnis verbessern, korrigieren, optimieren, das Sie haben. Stellen Sie sich mal vor, Bill Gates hätte vorgehabt, erst dann auf den Markt zu gehen, wenn sein Produkt perfekt wäre. Der säße heute noch in der Garage ...

Verabschieden Sie sich von der Vorstellung, dass man alles planen kann, dass es perfekte Entscheidungen oder den richtigen Zeitpunkt gibt. Das kann man alles immer erst hinterher sagen. Selbst ich kann Ihnen heute sagen, wann ein guter Zeitpunkt zum Kauf und wann ein guter zum Verkauf jeder x-beliebigen Aktie gewesen wäre. Jede Aussage für die Zukunft hingegen ist Mutmaßung und Spekulation. Sie können niemals alle Eventualitäten kennen.

Befassen Sie sich einmal monatlich mit Ihren Zielen, Träumen, Wünschen und Ihrem Lebensplan. Wo stehen Sie? Wo sind Sie vom Weg abgekommen? Wo haben Sie sich noch gar nicht auf den Weg gemacht? Reflektieren Sie sich selbst und wenden Sie regelmäßig den Blick auf’s große Ganze. Noch besser ist es, wenn Sie das mit einer anderen Person machen, die NICHT involviert oder betroffen ist. Zum Beispiel könnten Sie sich ab und zu mal für 2 bis 3 Stunden einen Coach leisten ... Der ist weder betriebs- noch familien- oder gefühlsblind.

Gestehen Sie sich dabei auch Ihre Bedürfnisse und Ängste ein. Die hat nämlich jeder. Und dann gehen Sie einfach den ersten Schritt ... und wenn Sie dabei hinfallen, stehen Sie halt wieder auf. Auf diese Weise haben Sie Laufen gelernt.

Vergleichen Sie sich niemals mit anderen. Jeder Mensch ist ein Unikat, keiner gleicht dem anderen. Jeder hat seinen individuellen Weg. Wenn Sie sich schon vergleichen wollen, dann tun Sie es mit sich selbst. Was habe ich heute besser gemacht, als gestern? Was habe ich heute erreicht? Was habe ich heute gut gemacht? Und das müssen keine großen, weltbewegenden Dinge sein. Loben Sie sich auch für kleine Erfolge und Fortschritte. Und feiern Sie regelmäßig die größeren.

Ich habe jetzt diesen Artikel zu Ende geschrieben (obwohl ich ihn sicherlich noch jahrelang besser, ausführlicher und was weiß ich noch alles machen könnte). Und ich belohne mich dafür, in dem ich jetzt Feierabend mache. Und morgen schaue ich mal wieder nach ...


Was Goo...gle so alles über mich weiß.


Die Nutzung der Suchmaschine ist ja kostenlos - Geld wird mit der Werbung verdient. (Und womöglich noch mit anderen Sachen, wer kann das schon wissen?). Und um die Werbung möglichst gut platzieren zu können, werden Daten gesammelt. Ihre Daten. Woraus dann ein Profil erstellt wird, über Ihre Interessen usw., mit dem Ziel, Ihnen genau die Werbung zu zeigen, auf die Sie ansprechen könnten.
Das kann von Vorteil sein, denn welchen Hundeliebhaber interessiert Katzenfutter? Andererseits könnte man sich ausmalen, was jemand anhand dieser Daten alles über Sie denken könnte ...

Machen Sie sich doch mal den Spaß, und geben Sie folgenden Link in Ihren Webbrowser ein:
http://www.google.com/ads/preferences/view? Wenn Sie möchten können Sie da sogar ganz freiwillig Ihre Anzeigenpräferenzen angeben ...

Falls es Sie schockiert, was da alles gelistet ist, überprüfen Sie einmal Ihre Einstellungen für Cookies. Sie müssen die nicht vollständig deaktivieren - weil sonst auf manchen Seiten überhaupt nichts geht - aber Sie können Ihren Browser ja so einstellen, dass der Cookies regelmäßig löscht. Ohne Cookie kann der Gockel auch keine Informationen über Ihr Surfverhalten speichern ...

Was ich wirklich interessant finde ist, dass diese Informationen so versteckt sind, dass sie ein normaler Anwender der Suchmaschine wahrscheinlich nie finden wird. Und die Frage, ob es erlaubt ist, wenn z.B. ein Chef diese Adresszeile in den Browser auf dem Rechner eines Mitarbeiters eingibt, ist auch nicht ohne... Was meinen Sie?

In diesem Sinne wünsche Ihnen eine informative Woche

Bis zum nächsten Mal ...
Jürgen Weltzer