Jürgen Weltzer : Ideen + Konzepte

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Willkommen bei Weltzers Info-Brief August 2008

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In diesem Newsletter geht es um folgende Themen

- Werbung kostet Geld
- Werbung verändert sich
- Warum ist das Warum so wichtig?


Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

Urlaubszeit ist Stauzeit - die Verkehrsmeldungen bekommen Rekordlängen und in Rimini haben die Urlauber wenigstens ein Gesprächsthema, während sie auf dem Grill liegen. Immerhin wissen sie ja, warum sie im Stau standen. (Sie wissen schon: weil all die ANDEREN Idioten ...) Das ist scheinbar wichtig, aber davon später. Zuallererst geht es um Werbung (auch um Eigenwerbung) und eine simple Erkenntnis:

Werbung kostet Geld


"Ach nee," werden Sie jetzt wahrscheinlich denken, "wer hätte das gedacht?" Freilich kostet Werbung Geld, es ist ja auch völlig legitim, dass man für eine Leistung einen Gegenwert verlangt - und doch verlangen manche mehr und manche weniger. Warum eigentlich?

Die erste Antwort liegt in der Größe. Große Agenturen üben auf manche Unternehmen und Menschen einen gewissen Charme aus. Es umgibt sie ein Flair von "Kreativ- und Ideenschmiede" kombiniert mit einem Hauch von Innovation und garniert mit Empfangsdamen, die direkt aus dem Playboy gehüpft zu sein scheinen. Immer noch eine Glitzerwelt.

Die nehmen auch regelmäßig an sogenannten Kreativwettbewerben teil. Da werden dann "Kampagnen" von einer "Fachjury" bewertet, die oftmals gar nie das Licht der Öffentlichkeit erblickt haben, und wenn, dann in einer Alibiveröffentlichung. Mal abgesehen davon, dass die Teilnahme an so einem Wettbewerb schon eine nicht ganz geringe Gebühr kostet, werden für solche Präsentationen Mitarbeiter benötigt, die diese ausdenken, ausarbeiten, produzieren usw. Das kostet Geld. Und wer bezahlt das? Natürlich die Kunden einer solchen Agentur über höhere Preise. (Deshalb nehme ich grundsätzlich nicht an solchen Wettbewerben teil.) Schaut man sich an, wer sich dann da alles in Cannes so tummelt (wieso eigentlich Cannes und nicht Buxtehude? Soll da wirklich was vom Stars- und Sternchen-Glimmer auf die Werber abfallen? Das wäre dann kosmischer Staub und interstellare Warmluft, oder?) sieht man wieder nur: die sogenannten Star-Werber und deren Kunden. Ein reiner Inzestclub, könnte man sagen - ohne Sinn und Zweck für das wirkliche Leben. Ob eine Werbung gut ist, das heißt wirkt, findet man nicht bei den Wettbewerben heraus. Camel hatte mal eine Kampagne, die war mit Kreativpreisen nur so überschüttet worden, Lob über Lob - und im richtigen Leben hat genau diese Kampagne dafür gesorgt, dass Camel Umsatzeinbrüche ohne Ende wegzustecken hatte. Toller Erfolg. Da bleib' ich doch lieber zu Hause und lass' mir Sachen einfallen, wie meine Kunden mehr Umsatz machen können. Dazu ist Werbung da, oder nicht?

Und dann leisten sich solche schönen, großen Agenturen auch noch ganze Abteilungen, um an sogenannten Wettbewerbspräsentationen teilzunehmen - die oftmals gar nicht oder nur sehr gering finanziell honoriert werden. Das ist gegen den Ehrenkodex der Branche und gegen Verbandsrichtlinien - aber wen interessiert das, wenn's um einen möglichen Auftrag geht? Und was glauben Sie, wer diese "Pitchabteilungen" bezahlt? Richtig, der Kunde, der nachher eine solche Agentur beauftragt. Irgendwie müssen die ja die Kosten für das ganze Umsonstarbeiten wieder reinholen. (Deshalb mache ich grundsätzlich bei unbezahlten Wettbewerbspräsentationen nicht mit.) Und das Allerschärfste ist, wenn Agentur A, einem (großen, renommierten) Kunden der Agentur B anbietet, ein Jahr lang kostenlos für ihn zu arbeiten. (Leute, das ist kein Witz sondern wirklich passiert.) Und wer bezahlt diesen Quatsch? Die doofen Kunden, die Agentur A ganz normal beauftragen. Das hat mit Ethik und Moral nix mehr zu tun - wovon ja in letzter Zeit wieder so viel die Rede ist. Auch in der Werbung färben viele ihr Image mittlerweile so ein. Aber Fälschungen als Originale zu verkaufen wird immer schwerer - die Leute merken, ob ein Mensch oder ein Unternehmen echt ist oder nur so tut, um seine Klamotten zu verkaufen.

Und zu guter letzt gibt es auch noch ein Qualitätsargument, das Preise rechtfertigt. Und da kommt das Kreativ- und Ideenschmieden-Vorurteil wieder zum Tragen. Große seien besser als kleine Agenturen - glauben viele. Nee, das stimmt so nicht - sage nicht ich, sondern der Werbeleiter eines ziemlich großen deutschen Unternehmens. Die hatten dazu aufgerufen, sich um die Teilnahme an einer (bezahlten) Wettbewerbspräsentation zu bewerben. Von den paar hundert Agenturen, die sich drum beworben hatten, wurden schließlich 15 zur Präsentation eingeladen. Eine davon war meine. Sie haben sich dann zwar nicht für unsere Ideen entschieden - mir aber in der Nachbesprechung bestätigt, dass unsere Leistungen weder im konzeptionellen noch im kreativen Bereich hinter denen der Großagenturen zurückstehen. Das tut gut, glauben Sie mir. (Das war die Eigenwerbung - aber ich finde, das musste auch mal gesagt werden.)

Werbung verändert sich


was im Prinzip nur logisch ist. Sagte doch schon Aristoteles (glaube ich), dass der Wandel das einzig Konstante sei.

Aber wie verändert sich die Werbung? Ich vertrete schon lange die Meinung, dass Werbung im Sinne von Reklame verschwinden wird. Stattdessen wird es Kommunikation geben. Und zwar auf allen Ebenen. Das ist die Veränderung, mit der die Werbewirtschaft zu kämpfen hat. Und die Werbungtreibenden. Ich denke, dass noch viel zu viele in einzelnen Maßnahmen denken oder glauben, dass Werbung das eine, der Umgang mit Kunden das andere, das Betriebsklima wieder etwas anderes und das alles mit mir als Unternehmer gar nix zu tun hat. Oder haben diese ganzen technischen Apparaturen, die unsere Anrufe entgegennehmen, oder die sogenannten Kundenbeziehungsverwaltungsprogramme (ein schönes Wort, gell? Auf Managerdeutsch heißt das CRM = Customer Relationship Management) auch nur entfernt etwas mit Kommunikation zu tun?

Schauen wir uns doch das Wort "werben" einmal näher an: das bedeutete im Mittel- und Althochdeutschen "sich bewegen, sich drehen, sich umtun, bemühen" im Gotischen "wandeln". Somit hat sich die heutige Bedeutung: "sich um jemanden bemühen, jemanden für etwas zu interessieren, zu gewinnen suchen" aus "sich drehen, sich (um jemanden) bewegen" entwickelt. Finden Sie nicht auch, dass das interessant ist?

Beurteilen Sie doch die mal die Werbung, die Ihnen so über den Weg läuft: ist das eher ein (mehr oder weniger platter) Versuch, jemanden dazu zu bringen, irgendetwas käuflich zu erwerben? Oder bemüht sich da ein Unternehmen um Sie? Und was müsste jemand tun, um Sie für sich zu interessieren? Welches Verhalten legt ein Männchen an den Tag, wenn es um ein Weibchen wirbt? Hängt der sich ein Schild um den Hals "diese Woche 30 % günstiger"? Wie wirbt man denn um jemand?

Genau dahin - zum Ursprung des Wortes "werben" - wird sich die Werbung verändern. Es wird Firmen geben, die machen weiter wie bisher - und es wird welche geben, die verstehen, dass man sich bewegen muss, dass es nix nützt, wenn man auf Plakaten, in Anzeigen oder im Internet von Service und Qualität spricht - und auf der anderen Seite der Mitarbeiter, der auf den Kunden losgelassen wird, nix davon weiß.
Es wird Firmen - und das sind auch selbständige Einzelkämpfer - geben, die werden weiterhin ihr Fähnchen nach dem Wind drehen. Das heißt, wenn andere mit % % % % werben, tun sie es auch, wenn andere mit Service werben, tun sie es auch, wenn Öko oder Bio in ist, taucht das in ihrer "Kommunikation" auch gleich auf usw.
Und es wird andere geben, die beziehen Position, die haben ein Profil und die treten in einen Dialog mit den Menschen. Das führt zu vertrauen - und im Zweifel kauft ein Mensch lieber bei jemandem, dem er vertraut. Und so rechnet sich der ganze Aufwand in Beratung, in "Gedanken machen", in "Konzept entwickeln" und in die Umsetzung. Nicht kurzfristig - dafür aber dauerhaft.

Menschen finden es einfach gut, wenn sie sich an etwas orientieren können. Deshalb sind auch Werte gerade wieder so modern. Und deshalb wird sich die Kommunikation verändern. Mir gefällt das.

Und nachdem wir das nun wissen, stellt sich doch gleich die Frage:

Warum ist das Warum so wichtig?


Jetzt sind wir wieder bei den Staustehern und den Verkehrsnachrichten. Von denen glauben viele Leute, dass sie dazu da seien, andere vor einem Stau zu warnen, sie vielleicht dazu zu bringen, anders, später oder gar nicht zu fahren. Das habe ich auch mal gedacht. Tatsache ist aber, dass diese Meldungen in erster Linie dazu da sind, diejenigen zu beruhigen, die schon im Stau stehen.

Wenn die wissen, dass 2 km vor ihnen ein Laster umgekippt ist, haben die weniger Stress und sind beruhigter, als wenn sie nicht wissen warum sie stehen. In Paris, der Stadt des chronischen Staus gibt es auf der Stadtautobahn (besser wäre eigentlich "Stehbahn") Leuchtanzeigen, die den Stehenden mitteilen, wie lange sie bei der aktuellen Verkehrslage noch bis zum Place xy brauchen. Das beruhigt.

Es scheint also wirklich so zu sein, dass das menschliche Gehirn bei allem den Grund wissen möchte. Dann fühlt es sich wohler - und der Mensch auch.

Ich finde das praktisch, wenn es darum geht herauszufinden, warum dieses oder jenes kaputt ging, wieso das funktioniert hat und das andere nicht usw. Und das Wissen, das man so ansammelt ist ja auch nützlich. Das Warum ist schließlich die Ursache aller Wissenschaft. Bei vielem anderen aber ist uns unser Gehirn mal wieder im Weg. Zum Beispiel hab' ich mal ein Pärchen erlebt, das den wunderschönen Sonnenuntergang am Meer erlebte. Sie war still und er hat einen Vortrag gehalten, warum und weshalb wir die Sonne in diesem Augenblick und Blickwinkel und überhaupt so sehen ... Das war ganz bestimmt das, was seine Liebste in dem Moment gebraucht hat, oder?

Das Warum huscht uns irgendwie ständig durch den Kopf - und vermasselt uns damit das Erlebnis des Augenblicks, den Genuss der Gegenwart. Durch das Warum im Kopf können wir nicht loslassen, den Geist nicht freimachen. Das aber ist die Grundvoraussetzung für Er-leben mit allen Sinnen. Wie beim Sex: den erleben wir entweder ohne zu denken - oder wir denken und es wird nix mit dem Sex. (Wenn Sie's ausprobieren wollen, meine Damen: Fragen Sie doch beim nächsten Mal Ihren Mann, ob er wisse, warum der Wasserhahn im Gäste-WC tropft - oder etwas ähnliches. Da können Sie zugucken ...)

Das Warum ist oft wichtig - aber genauso wichtig ist es, einfach loslassen zu können, nix zu denken, einfach nur zu sein. Für die meisten Menschen ist das eine der schwierigsten Übungen. Versuchen Sie's mal. Hilfreich könnte sein, wenn Sie sich voll und ganz auf Ihre Atmung konzentrieren, versuchen Sie mal, das Vorbeistreifen der Luft an Ihren Nasenflügeln zu spüren. Konzentrieren Sie sich nur auf's Atmen und lassen Sie die Welt außen vor. Das entspannt, das beruhigt, das eliminiert Stress.

Und im Alltag? Nun, da könnte es sehr hilfreich sein, manche Dinge einfach zu akzeptieren. Nicht hinterfragen, nicht aufregen - einfach akzeptieren, dass es so ist. Auch das macht das Leben leichter. Fragen Sie sich, was es Ihnen nützte, wenn Sie verstünden, warum dies oder jenes so oder so war. Oder andersherum formuliert: angenommen ich habe Kopfschmerzen und da kommt einer, der klopft mir 3 Mal auf den linken kleinen Zeh - und die Kopfschmerzen sind weg. Also mir wäre es völlig Schnuppe, warum das so ist. Hauptsache, das Ergebnis stimmt.

Einfach mal loslassen, das Leben nehmen, wie es ist. Ohne zu werten und ohne zu hinterfragen. Das bringt meiner Erfahrung nach einen Haufen an Lebensqualität. Und gesund ist es auch noch.


Apropos loslassen, beim

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Hört sich gut an, gell?
Und weil es auch wirklich so ist, gibt's sogar eine 100 %-Geld-zurück-Garantie.
Wenn Sie nicht zufrieden sind, gibt's die Kohle zurück.

Also: melden Sie sich am besten gleich an.
Hier.

Ich wünsche Ihnen einen entspannten August.
Jürgen Weltzer