Jürgen Weltzer : Ideen + Konzepte

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Willkommen bei Weltzers Info-Brief Oktober 2007

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In diesem Newsletter geht es um folgende Themen

- Mal wieder eine nette Umfrage
- und tolle Formulierungen ...
- Krise oder Chance?
- Landflucht


Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

Jeder Dritte ist mit seinem Job unzufrieden
Da hallte mal wieder so ein Aufschreichen durch die Medienlandschaft - dass eine Umfrage eben jenes schlimme Ergebnis zutage gefördert habe. Und gucke ich nach, wer denn die Umfrage beauftragt hat, dann steht da: der DGB. Da kann ich nur sagen: ach nee, da bekommen die sooo ein Ergebnis? Natürlich nach "streng wissenschaftlichen Standards". Ich meine, diese Schlagzeile bei einer vom DGB bezahlten Umfrage ist ungefähr so überraschend, wie ein Feuerwerk an Silvester.

Und weiter: "
der Verdi-Vorsitzende Frank Bsirske verwies darauf, dass eine geringere Qualifikation mit einem geringeren Einkommen, schlechteren Arbeitsbedingungen und einem erhöhten gesundheitlichen Risiko verbunden sei." Nein wirklich? Ich meine, in welcher Welt leben die Gewerkschaftsfunktionäre eigentlich? (Apropos Funktionäre; wurden die ignoranten Seilschaften im Ostblock nicht auch so genannt?) Und außerdem: zwingt denn jemand die Leute dazu, sich nicht weiterzubilden? Nie war es einfacher und günstiger als heute, an Informationen und Wissen aller Art heranzukommen. Und dann hat man vor lauter BILD- und Fernsehgucken keine Zeit dazu und jammert lieber ... Hey Leute: das heißt SICH weiterbilden - den Nürnberger Trichter hat immer noch keiner erfunden ... (die Zitate stammen von stern.de, Artikel vom 11.9.07)

Liebe Gewerkschaftsfunktionäre, wie wäre es denn, wenn Ihr einfach mal folgendes ausprobieren würdet: Ihr startet eine Kampagne, dass alle gar nicht oder schlecht qualifizierten Arbeitnehmer für ein Jahr auf BILD- und Fernsehgucken verzichten sollen (und auf Computerspiele, Komasaufen und Tamagotchi streicheln natürlich auch). Die Zeit, die sie so gewönnen, investierten sie in die persönliche Weiterbildung. (Denn wie heißen die anderen Meldungen? Wir haben einen Mangel an qualifizierten Arbeitswilligen.) Was glauben Sie, was passieren würde? Täten die das? Oder würden sie schreien: Unverschämtheit? Und die, die es täten - würde sich bei denen was ändern?

Fällt Ihnen übrigens bei den
Formulierungen etwas auf?
"Jeder Dritte ist unzufrieden" - so was schrieb stern.de schon mal, am
24.1.05. Auch das war eine Umfrage. In dem gleichen Artikel hieß es weiter unten aber auch, dass 37 % mit ihrem Boss im Reinen seien und für 38 % der Chef ein Vorbild sei. Die Schlagzeile zu dem Artikel hieß übrigens: "Umzufriedenheit gegenüber Vorgesetzten". Leute, da hättet ihr auch texten können: fast die Hälfte sieht Chef als Vorbild.

Und dann dieser "Fachkräftemangel", der "Geldmangel", der "Mangel an neuen Ideen" ... Mangel hier und Unzufriedenheit dort. Und ja keine positive Schlagzeile. Ich frage mich immer, warum die Leute sich sowas reinziehen? Wollen die Menschen wirklich nur negative Nachrichten? Oder glauben die Schreiberlinge das nur und geben deshalb der am Wochenende totgefahrenen Katze den Vorrang vor den 10 Kindern, die eine bombastisch-phantastische Geburtstagsparty gefeiert hatten?

Auf was wird in solchen Artikeln, in solchen Formulierungen - in solchem Denken - der Fokus gelegt? Auf Lösungen? Oder auf Mangel? Ich meine, hat Jürgen Klinsmann damals, 1 Jahr vor dem deutschen Sommermärchen, nur über Fachkräftemangel gejammert und über zu niedrige Qualifikationen der anwesenden Arbeitnehmer? Nein, er hatte eine Vision, einen Traum ein Ziel: und hat mit einer zweitklassigen Mannschaft ein erstklassiges Ergebnis erreicht.
Warum? Der Fokus war ein anderer. Und das, worauf wir uns konzentrieren, worauf wir unseren Fokus legen, wird größer und stärker. Wie sagte schon meine Oma: "Spare für die Not - und die Not wird kommen."

Und hier ist Zeit für den Werbeblock:
Was das Denken alles ausmacht, kann man sehr schön nachlesen in dem Buch "The Secret" - und wer danach Lust bekommt, Techniken, Tipps und Tricks zu erlernen, die einem das Anwenden des "Geheimnisses" extrem erleichtern, der ist willkommen in meinem öffentlichen Training "Mentale Fitness", das am 24. und 25.11. stattfindet. Und für Unternehmer, die dieses Wissen für Ihr Unternehmen, sprich Umsatz und Gewinnsteigerung, einsetzen möchten - und deshalb auch ihre Mitarbeiter mitbringen - gibt's ein besonderes Schmankerl. Mehr dazu demnächst (und wer nicht so lange warten möchte, kann mich ja fragen ...)

Und bis dahin können Sie ja die grandiose Eigenschaft des menschlichen Gehirns ausnutzen, dass wir immer nur einen Gedanken denken können. Nicht zwei gleichzeitig. Welchen, entscheiden Sie.


Krise oder Chance
Wir schreiben das Jahr 1989. Ein kleines Dorf in Gallien, dessen Einwohner immer weniger und im Durchschnitt immer älter wurden, sah betrübt in eine nicht sehr erbauliche Zukunft. Die jungen und lebenslustigen Leute hatten irgendwie keine Lust mehr auf Landwirtschaft und Handwerk, verließen das Dorf und suchten in der großen Stadt, in der man Arbeitsplätze und Unterhaltung vermutete, ihr Glück. Gemeinhin nennt man das Landflucht. Da hatten einige der verbliebenen Bewohner eine verrückte Idee. Sie beschlossen, jeden Monat eine Messe für Literaturliebhaber zu veranstalten. Und siehe da, aus dem einen Besucher wurden bald zwei und drei - und es dauerte gar nicht lange, da breiteten sich Buchhändler und Handwerker in dem Kaff aus. Die leerstehenden, schon halb verfallenen Gebäude wurden nach und nach von den neuen Bewohnern renoviert - und heute zählt das Dorf bereits wieder 600 Einwohner. Und 17 Buchhandlungen! Und Buchbinderwerkstätten, Kalligraphen, Galerien und eine Bibliothek in einem Donjon (das ist ein bewohnbarer Bergfried) aus dem 10. Jahrhundert. Dem Dorf und seinen Bewohnern geht es prächtig und sie blicken sehr zuversichtlich in die Zukunft. Das gallische Dorf heißt übrigens Bécherel und liegt ca. 30 km entfernt von Rennes (Richtung Saint-Malo). (Website:
http://www.becherel.com).

Das ist klasse, oder? Die hätten ja auch ins Altersheim ziehen und über die schlechten Zeiten jammern können. Und über den Staat, die Globalisierung und den Treibhauseffekt schimpfen. Oder über Hundekacke. Und heute ist Bécherel die führende "Stadt des Buches" Frankreichs.


Apropos Landflucht,

das ach so hippe und als innovativ gepriesene Secondlife leidet neuerdings auch an Bevölkerungsschwund. Aber Landflucht ist das ja nicht wirklich. Ich meine, da gab es nie etwas. Außer Pixeln. Die sich so mancher für viel reales Geld in der virtuellen Welt gekauft hat. Und heute? Verwaiste Pixelgebäude, verlassene Pixelinseln und sich selbst überlassene Avatare, die noch nicht einmal soviel Hirn haben, das zu merken. Die können noch jahrhundertelang mit ihrem Pixelpopo auf Pixelstufen hocken ohne dass ihnen langweilig wird.
Unternehmen, die schon darauf hofften, in der virtuellen Welt, mit virtuellen Produkten und virtuellen Dienstleistungen reale Kohle scheffeln zu können, ziehen sich zurück und (virtuelle) Banken gehen Pleite.

Es scheint doch tatsächlich so, dass ein paar Leute gemerkt haben, dass virtueller Sex und virtuelles Ferrarifahren und virtuelles Einkaufen (für echte Kohle) doch nicht ganz so prickelnd ist wie echtes Küsschengeben, die Fiattour oder ein Schaufensterbummel. Nun denn: ein Hoch auf das echte und wahre Leben. (Tja, der eine sagt "Krise", der andere "Chance".) Und Secondlife? Von mir aus kann man ein Backup ziehen und es dann einbunkern. Oder einfach löschen. Denn das wiederum ist das schöne an der Pixelwelt. Da kostet das Entsorgen keine Müllgebühren und es dauert auch nicht ewig.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg und viel Spaß im wirklichen Leben.
Jürgen Weltzer